Chengdu – Shangri-La – Lijiang – Dali – Kunming – Hainan (Sanya), so lauteten die Stationen unserer Fach-Exkursion mit zehn Kunstschaffenden bzw. Kunstinteressierten durch die Provinzen Sichuan und Yunnan im Südwesten von China im März/April 2016. In der „Panda-Stadt“ Chengdu gab die Produzenten-Galerie von Xu Liao Yuan (*1963) Einblick in die vielfältige zeitgenössische chinesische Kunstproduktion.
Im Brokat- und Stickerei-Museum konnten wir neben famosen textilen Beispielen historischer Webkunst und Stickereien mit naturgetreuen Tier- und Landschaftsmotiven auch den Betrieb von Seidenjaquard-Webstühlen im Hand- und Fußbetrieb beobachen. In Shangri-La (bis 2001: Zhongdian) faszinierte die besondere Atmosphäre des Songzanlin-Klosters. Verschwenderisch eingesetztes Gold und überbordende farbige Malereien zogen die Blicke ebenso auf sich wie die eindrucksvollen Holzschnitzereien an den Häusern in der Altstadt. Über eine ähnlich eindrucksvolle Altstadt verfügt Lijiang. Prägend ist hier die Kultur der Dongba-Minderheit mit eigener bildhafter Schrift. Die Papierherstellung hat hier eine lange Tradition. In Dali tauchten wir ein in morgendliches Markttreiben, beobachteten eine öffentliche Kalligrafie-Aktion eine Batikwerkstatt der Bai-Minderheit und bewunderten die drei Pagoden aus dem 9. Jahrhundert. Mit den bizarren Steinformationen im Steinwald bei Kunming stellte die Natur ihr ganzes kreatives Potential unter Beweis. Zum Schluss bot uns die Insel Hainan im südchinesischen Meer eine Vielfalt an tropischen Pflanzen und Formen. In der Kultur des hier ansässigen Li-Volkes faszinierte noch einmal insbesondere die Textilkunst. Diesmal waren es farbenprächtige Web-Stoffe, die auf kleinen, lediglich mit den Füßen gehaltenen Webstühlen hergestellt und zu Kleidungsstücken weiterverarbeitet werden.
Die GDCF dankt Frau Böger für ihren interessanten Vortrag und die eindrucksvollen Bilder. (PS)